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Hat Credit Suisse die Risiken im Griff?

Wenige Tage nach der Präsentation eines Rekordgewinns gab Credit Suisse Milliardenabschreiber bekannt. Nach UBS hat Credit Suisse die grössten Abschreibungen wegen der US-Hypothekarkrise zu beklagen. Auch Reputationsrisiken hat die Bank nicht im Griff.

ACTARES kritisierte an der Generalversammlung von Credit Suisse (CS) die enormen Abschreibungen wegen der US-Hypothekarkrise. Verwaltungsratspräsident Walter B. Kielholz verwies auf die internationalen Rechnungslegungsstandards. Diese verlangten eine Bilanzierung nach aktuellen Marktwerten, was die Volatilität erhöhe. Trotzdem: Dass innerhalb von wenigen Tagen Wertberichtigungen von mehreren Milliarden nötig waren, macht skeptisch.

Diffuse CO2-Politik

Erfreuliches gibt es über die interne CO2-Politik zu melden. Seit 2006 arbeitet CS auf dem Heimmarkt CO2-neutral, nächstes Jahr wird dies voraussichtlich weltweit erreicht. Die Antwort auf die Frage von ACTARES, welche Strategien CS für den Zukunftsmarkt der Reduktion von Treibhausgasen verfolge, war wenig aufschlussreich. Die Nachhaltigkeit würde bei der Bank sehr ernst genommen, bei Alternativenergien und Biokraftstoffen sei CS führend und man versuche Anreize für entsprechende Projekte zu schaffen. Es blieb unklar wie, aber immerhin hat CS das Problem erkannt.

Ungelöste Reputationsrisiken

Trotz heftiger Kritik hatte CS beim Börsengang des asiatischen Tropenholzkonzerns Samling mitgewirkt. An der diesjährigen Generalversammlung räumte Walter B. Kielholz selber ein, dass dies ein Fehler gewesen sei und unterdessen keine Beziehungen mehr bestünden. Leider erkannte CS den Fehler zu spät, wie bei den Gratisfussbällen, die die Bank verteilt hat. Trotz Kontrollen von CS war Kinderarbeit im Spiel. Solche Praktiken verdienen nur eins: die rote Karte.